Bone Caves von Assynt
Nach einer tollen und entspannten Woche in den Highlands, melden wir uns zurück mit einem tollen Tipp für alle, die gerne Wandern und dabei ein bisschen was erleben möchten. Wir sind ja nun doch recht kleine Hunde und mit unseren kurzen Beinen ist es manchmal schon eine Herausforderung über Stock und Stein zu wandern. Doch unterschätzt uns nicht. Selbst Diego hat auf dieser Tour richtig gut durchgehalten und Frauchen musste ihn gar nicht tragen.
Frauchen hatte in einem Wanderführer über die sogenannten „Bone Caves von Assynt“ gelesen. Knochenhöhlen??? Das kann ja nur was für uns Hunde sein – wenn’s da Knochen gibt.
Der Ausgangspunkt liegt etwa 5 km südlich von Inchnadamph. Einen gut ausgeschilderter Parkplatz bildet den Startpunkt des Weges. Bepackt mit Kamera und Leckerchen ging es los. Der Weg soll nur 4 km lang sein und bis auf 200 m Höhe gehen. Das klingt immer so einfach, doch wenn man sich dann auf dem Weg befindet, wirkt alles wesentlich weiter und höher.
Gleich zu Beginn, sahen wir einen Wasserfall, der sich mit lautem Getöse seinen Weg durch die Landschaft bahnt. Alle Wasserfälle, die wir in den letzten Wochen gesehen haben, waren ordentlich laut und angeschwollen durch den immer wiederkehrenden Regen. So auch dieser. Vorbei am Wasserfall ist der Weg gut erkennbar.
Der Wanderweg führt uns entlang eines Flusses durch das Tal Allt nan Uamh, was so viel heißt wie „Burn of the Caves“ (Bach der Höhlen, bezogen auf den Fluss). Die Bone Caves sind aus Kalkstein und vor rund 150.000 Jahren entstanden. In 1889 hat man dort erste Ausgrabungen vorgenommen und u. a. verschiedene Tierknochen von Wölfen, Rentieren und Füchsen gefunden. Datiert wurden diese Knochenfunde auf ein Alter von 47.000 – 8.300 Jahre. Menschliche Knochen fand man hier, deren Alter auf ca. 4.700 Jahre ermittelt wurde. Es wird nicht davon ausgegangen, dass Menschen hier gelebt haben. Man vermutet, dass die Höhlen eher eine temporäre Unterkunft für die Jagd darstellten. Untereinander sind die Höhlen durch Gänge verbunden und bilden eines der größten Höhlensysteme Schottlands, dessen schmale Gänge und Spalten bis zu einen Kilometer in den Berg hineinreichen. Ohne spezielle Ausrüstung sind jeweils lediglich die ersten Meter begehbar.
Um zu den Höhlen direkt zu gelangen, sollte man sehr trittfest sein. Der Weg ist sehr schmal und geht zum Tal hinunter doch recht steil weg. Doch die Aussicht lohnt sich und wer eine gute Taschenlampe mitbringt, kann mal in die kleinen Gänge leuchten.
Der Weg geht an den Höhlen vorbei wieder ins Tal hinunter. Auch hier gilt aufzupassen, da der Weg weiterhin recht schmal bleibt. Im Tal angekommen, treten wir den Rückweg in einer kleinen Schlaufe an und man sieht von unten weitere Eingänge in den Berg. Das Flussbett ist hier komplett trocken und füllt sich lediglich, wenn das unterirdische System das Wasser gar nicht mehr kanalisieren kann.
Wir lassen die Höhlen hinter uns und entdecken auf dem Rückweg einige der Quellen, die den Fluss, der den Gälischen Namen Fuaran Allt nan Uamh trägt, speisen. Das Wasser ist klar und eisig kalt – und schmeckt, Hund und Mensch.
Abschließend bleibt noch zu berichten, dass wir tatsächlich 4 Stunden für den ganzen Weg benötigt haben. Dabei inklusive: Pippi- und Schnüffelpausen, Aufschleckern von ekligen Sachen (Frauchen’s Worte – wir fanden’s toll) und zig Stopps, um Fotos und Videos für Euch zu machen und ganz wichtig: Innehalten um die Atmosphäre dieses tollen Tals und der Höhlen aufzunehmen. Selten haben wir einen so ruhigen Ort erlebt. Uns kamen ganze drei Menschen in den vier Stunden entgegen. Alles was wir hörten war der Wind und das Rauschen des Flusses.
Liebe Grüße und ein Wuff, Euer Balu